Wir waren 10 Tage unterwegs, hauptsächlich in Armenien, 3 Tage in Georgien.

Armenien und Georgien, muss man da hinreisen?
Nein, muss man nicht, zumindest würde ich diese Art (Gruppenreise mit zu vielen Unbekannten) nicht mehr machen.
Aber meine Mama wollte unbedingt Armenien und auch Georgieren sehen und wenn sie das möchte, dann mache ich das auch gerne. Schließlich man weiß nicht, wie lange meine Mama noch reisen kann wie und wohin sie möchte.

Erstmal war schon die Fluglinie eine, die ich persönlich nicht wählen würde. Aber wie oben gesagt, das erfuhren wir erst kurz vorher und auch dass es kein Direktflug ist (obwohl es die gäbe von der Aua). Man flog uns über Warschau (damit ist auch klar womit wir geflogen sind).
Wäre also gar nicht soo übel, wenn diese Fluglinie nicht im zweiten Namen Verspätung garantiert heißen würde. Beim Hinflug gings noch, aber beim Rückflug verpassten wir den Anschlussflug von Warschau nach Wien, was hieß dass wir vom frühen Morgen bis so ca. 18 Uhr (10 h ca) am Warschauer Flughafen rumhingen.
Also ich wünsche das niemandem, wirklich nicht. Obwohl wir in die Business Lounge eingeladen wurden, nach 2 Stunden mussten wir da raus und uns die Zeit so vertreiben,..gruslich..echt.
Soviel zur An- und Abreise.

Die nächsten Tage waren wir von früh bis spät mit unserem Bus und den jeweiligen Reiseleiterinnen unterwegs. Viele Kirchen, noch mehr kleine Kapellen, kleine und große Städte.
Warum ich nix genaueres schreibe?
Weil jeder Tag so vollgepackt war, dass ich mich gar nicht mehr erinnern kann an jeden einzelnen Ort.


Jerewan und Tiflis sind natürlich Großstädte wie unzählige andere, aber man merkt sehr deutlich, dass das alles mal die Sowjetunion war.
Man bemüht sich zu zeigen, dass die Abnabelung geglückt ist und ich denke das ist auch gelungen.
Die Menschen sind dort nicht reich, es besteht keine ausreichende Vorsorge im Krankheitsfall, Wohnungen sind fast unbezahlbar, so dass sich viele Menschen (Familien) gemeinsam was suchen und so die Zahlungen leichter leisten können.

Diese Armut hindert die Menschen nicht, dass sie sehr gastfreundlich sind und Touristen willkommen heißen.

Viele Familien bieten zum Beispiel an, dass sie Reisende (wie eben unsere Gruppe zb) in ihren Wohnungen/Häusern ein Mittag- oder Abendessen ausrichten.
Das ist dann die echte landestypische Küche.

Wobei, um ehrlich zu sein, auch in den Restaurants bekommt man genau das.
Sicher steht auch mal Pasta auf den Karten, aber traditionelle Gerichte stehen eindeutig im Vordergrund.

Georgien ist bekannt als die „erste“ Wiege des Weinbaus. Ich habe dort köstlichen Wein getrunken (und auch mit heim genommen, was halt ging bei Flügen) die locker mit zb den von meinem Mann und mir so geliebten Eisenberger Weine mithalten können.
Preistechnisch ist der Wein dort sehr teuer.
Mir wurde erklärt dass Georgien sich distanzieren will von Billigwein, weil Qualitätsweine halt einfach Geld kosten.
Es ist halt schon eine große Distanz zu den landesüblichen Preisen bei Getränken und Essen.

Was wirklich günstig ist, ist Wodka! Wodka in allen möglichen wunderbaren Flaschen und Gefäßen. In einem Supermarkt gabs eine ganze Abteilung nur mit Wodka! Ich wußte gar nicht wohin ich zuerst schauen soll.
Leider bin ich jetzt nicht soo der Wodkakenner, so habe ich dann nur für mein Haubenkochkind zwei kleine Flaschen mitgenommen, die hat sich gefreut.

In Armenien gibt es auch noch den berühmten Ararat Cognac, angeblich darf er sich wirklich Cognac nennen, obwohl er natürlich nicht aus Frankreich kommt. Den Namen hat er von dem berühmten Berg Ararat.

Ich war überrascht von der Schönheit und Reinheit der Natur, von der Hitze (in Tiflis 46°) und dass es im Gebirge ein Hotel gibt, dass nach Vorbild eines östereichischen Skihotels gebaut ist.
Andererseits am Sevan See nächtigen wir gottseidank nur eine Nacht in einem an sich gutem Hotel. ABER die Hotelanlage war einfach nur grauenvoll, ungepflegt, dreckig als ob das Hotel seit Jahren nicht bewirtschaftet werden würde. Die Lobby dann im Luxusstyle (mit Luxuspreisen in der Bar), die Zimmer dann fast gefährlich mit heraushängenden STeckdosen, verdrecktem Teppich. Man wagte fast nicht sich ins Bett zu legen. Dabei war es ein Riesen Zimmer, mit etwas Pflege wäre das toll gewesen. Der kleine Balkon sah genau zum See, der natürlich sehr schön ist.
Unsere Reiseleiterin meinte, dass das früher das Domizil der sowjetischen Schickeria war, heute gibt’s die halt nicht mehr.
Als Ausflugsziel für die Städter ist die Gegend dennoch noch sehr beliebt.
Aja die Frühstückscrew war auch arm dran, erstens machten sie den Frühstücksraum nicht pünktlich auf und zweitens gabs zb keine frische Milch.
Ich meine ich brauch im Tee keine, und esse auch kein Müsli, aber wenn schon Müsli angeboten wird, dann sollte bitte auch Milch vorhanden sein.

Zum Thema Wasser! Es gibt reichlich davon, in beiden Ländern und man sagt auch, dass man es trinken kann.
Wir haben uns dennoch lieber an die abgepackten Flaschen gehalten.
Als ich das einmal nicht getan habe, hatte ich drei Tage grässliche Magenverstimmungen, und das bei der Hitze und wir waren ja andauernd nur unterwegs.

Das fand ich auch sehr schade, weil wir außer an den vielen Kirchen und in Tiflis mal keine Zeit für uns hatten. Also mal schlendern ohne auf die Uhr schauen zu müssen war nicht wirklich möglich.
Sogar abends hatten wir Programm, oft reichte es grad noch für einen Espresso oder ein Glas Wein mal ohne die Gruppe zu trinken.

Würde ich nochmal nach Georgien und Armenien reisen?
Ja, aber nur mit einer mini kleinen Gruppe (max 10 Leute), und ich würde gerne mehr vom Wein erfahren und ans schwarze Meer reisen.
Was ganz toll war, beide Reiseleiterinnen in den Ländern waren super! Zwei junge Damen, denen man die Liebe zu ihren Ländern an jedem Wort anhörte. Immer gerne hilfreich mit Antworten zur Stelle.
Mein persönlicher Moment?
Der Besuch bei einem Kreuzsteinmeister, und ich durfte ein kleines Meisterwerk mit seiner Hilfe selbst herstellen.

Ich hoffe, ich habe euch einen kleinen Einblick geben können, und die Fotos gefallen euch.

Hilfreich war auch meine kleine Bibliothek die ich mithatte:

So konnte ich vorher und nachher ein bissal was lesen.
Wart ihr schon mal da? Wolltet ihr hin? Oder ist euch das zu sowjetisch?