Heute ist wieder Weltbrot Tag, und wie immer lädt die Zorra die ganze Welt ein, Brot zu backen, gutes Brot. Da heute außerdem Welt Ernährungstag ist, dachte ich sofort an ein Brot, das jeder herstellen kann, der zumindest den Zugang zu Mehl und Wasser hat.
Alle anderen Zutaten, wie Gewürze und Salz wären nicht notwendig und ist ganz sicher nicht vorhanden, wenn man in den ärmsten Teilen der Welt wohnt, ich wünsche mir aber, dass für alle Menschen Mehl und Wasser zu erhalten ist, ich weiß ein frommer Wunsch.
Mein Rezept habe ich von der Susi Turbohausfrau allerdings habe ich andere Mehlsorten verwendet, gelungen ist es dennoch, schaut mal:

Ich zeige auch wie man Sauerteig selbst macht, die Bilder sind im Laufe der Woche entstanden, ich erkläre kurz wie es gemacht wird.

Tag 1:
50 ml Wasser und 40 g Bio Roggenmehl in einer größeren Schüssel verrühren, gut abdecken und bei Zimmertemperatur für 48 h stehen lassen
Tag 2:
Wir tun nix
Tag 3:
Erneut 50 g Roggenmehl und 50 ml Wasser zufügen, gut umrühren, wieder zudecken und 24 ruhen lassen.
Tag 4:
Wir füttern wieder mit 50 g Roggenmehl und 50 ml Wasser
Tag 5:
Der Sauerteig blubbert jetzt schon ganz schön und riecht schön säuerlich frisch.
Jetzt hätte man nochmal füttern können, was ich nicht gemacht habe.
Mein Sauerteig durfte bis zu Tag 6 ruhen und sich weiter entwickeln.
Tag 6:
Der Sauerteig ist backfertig und ich habe 50 g entnommen für das folgende Rezept. Der Rest kommt in Gläser mit Schraubverschluss und wird im Kühlschrank gelagert.
Wenn ihr nicht täglich backen wollt, dann sollte man diesen Ansatz so alle paar Tage gut durchrühren, dann hält er meines Wissens ewig.
Wollt ihr den ST dann verwenden, einfach die laut Rezept erforderliche Menge Sauerteigansatz entnehmen und mit der im Rezept angegebenen Mehl und Wassermenge wieder auffrischen und zumindest ein paar Stunden stehen lassen.
Aber nun zum Brot, die Susi hat das so wunderbar beschrieben, dass ich einfach eine Kurzbeschreibung hier mache.
Bio Knusper Sauerteigbrot ohne Germ/Hefe
- 50 g Anstellgut
- 450 g Roggenmehl
- 225 g Vollkorn Weizenmehl
- 15 g Salz
fein gemörsert: Kümmel und etwas Koriander
- 175 ml + 275 ml lauwarmes Wasser
- 1 Gusseiserner Topf mit passendem Deckel
Den Abschnitt mit dem Wiederbeleben habe ich nicht benötigt, da mein Teig ja frisch und backbereit war.
Die einzige Sorge die ich hatte, war dass der frische neue Sauerteigansatz noch nicht genug Triebkraft hätte, aber wie ihr sehen könnt, das war schon gut so,..ein Stein ist auch mir vom Herzen gefallen, wie der Susi.
Wir nehmen nun 50 g Anstellgut und vermischen es mit 175 g Roggenmehl und 175 ml Wasser, die Schüssel gut zudecken und für 8 h an einem nicht zu kalten Ort ruhen lassen. Bei mir ist das die Küche, andere stellen sowas ins Badezimmer oder da wo es halt am wärmsten ist im Haus oder in der Wohnung.
Nach den 8 Stunden ist die Mischung schon wunderbar aufgegangen, und es kommen alle restlichen Zutaten sowie 275 lautwarmes Wasser hinzu.
Wer wie ich ohne Küchenmaschine ist, das Kneten geht wunderbar mit dem Knethaken eines Mixers, nicht empfehlen würde ich mit den Händen zu arbeiten, der Teig ist ziemlich pickend und man kriegt ihn kaum von den Händen und daher geht das nicht so gut.
Nach dem Kneten, holt ihr ein Geschirrhangerl und staubt das gut ein mit Roggenmehl.
Den fertigen Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche legen, und ich hab nun um einen Brotlaib zu formen, meine Hände gscheit mit Mehl gestaubt, sonst wäre das nicht zum Bearbeiten gegangen.
Jetzt eine Schüssel nehmen, den Brotlaib auf das bemehlte Geschirrtuch legen und in die Schüssel geben, gut abdecken mit einem Geschirrtuch, besser noch mit einem passenden Deckel zur Schüssel, sonst könnte der Teig austrocknen.
Zwei Stunden habe ich meinem Brot gegönnt, dann durfte es in den Backofen.
Dazu heizt man den Backofen auf 230 Grad auf, beim Aufheizen darf der gusseiserne Topf ebenfalls mit in den Ofen, der soll sich mit aufheizen, das sorgt unter anderem dafür dass das Brot dann aus dem Topf kommt, ohne dass wir mit Butter oder Öl ausstreichen.
Den heißen Topf vorsichtig aus dem Ofen holen und das Brot in den Topf gleiten lassen.
Deckel auf den Topf geben und das Brot für 35 Minuten backen.
Nach 35 Minuten kommt der Topf wieder aus dem Backofen, der Deckel kommt runter und das Brot zurück in den Ofen. Für 25 weitere Minuten, weiterhin bei 230°.
Dann den Topf rausholen und den Topf umdrehen, dann kommt das Brot von alleine raus und sieht so aus:

Bei mir wars später Abend als ich das Brot aus dem Ofen geholt habe, aber am Morgen angeschnitten und es war so wie es sein soll, schöne Porung, schön knusprig, vom Geschmack her so, wie ich es mag.
Ich gebe zu, es ist ein bissl Aufwand, grad wenn man den Sauerteig frisch ansetzt, aber wenn man den mal hat, dann halbiert sich der Aufwand und man hat innerhalb eines Tages ein wunderbares Brot, von dem man ganz sicher weiß was drinnen ist,und vor allem auch weiß, was nicht drinnen ist. Nämlich keine Zusatzstoffe, keine E- und sonstige Nummern, einfach nur ein perfektes Brot.
Diesen Beitrag schicke ich jetzt zu Zorra in den Kochtopf zum #WorldBreadDay2016
