Heute überlasse ich wieder der lieben Petra das Feld, ich bin schwer begeistert von ihrem Exkurs in die Tiefen des Spargels und seiner Gesichte!
Es ist Spargel Zeit. Und wie auch noch bei einigen anderen Genussmitteln, gibt es auch hier glühende Verehrer und Verweigerer. Damit wir wissen, was wir da so zu uns nehmen, möchte ich heute mal ein bisschen „Schuhbecken“, dass ist meine Erfindung eines Wortes für „Schlaumeiern“, ich denke ihr kennt das 😉

Dein Freund der Spargel. Er gehört zur Familie der Liliengewächse, wie der Schnittlauch, die Zwiebeln und der Knoblauch. Man glaubt es kaum.
Er stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und schon die alten Ägypter und die Griechen wussten um diese Delikatesse. Im Mittelalter wurde er von denen entdeckt, die sich schon damals mit Genuss auskannten, den Mönchen. Sie nutzten ihn auch als Heilpflanze.
Am Hof Ludwig XIV entwickelte ein königlicher Gärtner ein geschütztes Anbausystem, damit seine Majestät, der Sonnenkönig, ihn das ganze Jahr genießen konnte. Wir wissen heute, die Spargelzeit dauert 2 Monate und endet am 24.6., dem Johannitag. Danach darf die Pflanze sich für das nächste Jahr ausruhen.
Zu Beginn war das königliche Gemüse nur Auserwählten vorbehalten, bis erst im 19.Jahrhundert auch das Volk diese Gaumenfreuden genießen konnte. Allerdings kenne ich ein Land, in dem währte dieser Zustand des Spargels als Rarität noch weit hinein bis ins 20. Jahrhundert und der Spargel als Edelgemüse kam bestenfalls in Dosen von der wohlwollenden Verwandtschaft.
Kommen wir zur Spargel als Gesundbrunnen. Spargel hat entwässernde und entschlackende Wirkung. Sein Gehalt an Asparagin ist Medizin für die Nieren. Rückstände aus Körper und Nieren werden ausgeschwemmt. Ideal also für eine Entschlackung im Frühjahr. Spargel eignet sich durch seinen geringen Nährstoffgehalt (100 Gramm schlagen sich mit nur 15 Kalorien zu Buche!) ideal zum Abbauen des „Winterspecks“.
Seinen typischen Geschmack erhält Spargel durch die ätherischen Öle, Asparaginsäure, Vanillin und andere pflanzliche Wirkstoffe. Der grüne Spargel ist vitaminreicher als sein weißer Bruder und schmeckt wegen des Chlorophylgehaltes würziger.
Im“Edelgemüse“ sind auch nahezu alle Vitamine enthalten. Er ist besonders reich an Vitamin-C (21mg/100g) und Vitamin E, welchem man übrigens auch eine potenzsteigernde Wirkung nachsagt. Bereits 500 g dieses edlen Gemüses decken den täglichen Bedarf des Körpers an Vitamin C und Folsäure zu 100%, an Vitamin E und Vitamin B1 zu 50 % und an Vitamin B2 zu 45 % ab. Einer der wichtigsten Nährstoffe im Spargel ist das Folacin. Dabei handelt es sich um ein Vitamin B, welches bei vielen Gemüsen gefunden wird, allerdings nicht in solch hoher Konzentration.
Die im Spargel enthaltene Asparaginsäure beflügelt den Stoffwechsel, und die Fettzellen verlieren überflüssige Schlacken. Ebenso ist sie von großer Wichtigkeit für den Zellaufbau und die Zellerneuerung.
Genug ? Genug ! Jetzt werden wir was Gutes essen. Den heutigen Spargel habe ich im Dampfgarer schonend zubereitet. Hast du keinen, kannst du ihn auch im Bratschlauch im Backofen (20 Minuten) oder in der Alufolie, jeweils mit einem Kleckschen Butter, garen.
Dann bereitest du einen Pasta Teig, 200 gr. griffiges Mehl mit 2 Vollei und einem Schuß Olivenöl. Den lässt du ein bisschen ruhen und widmest dich der Füllung der Teigtaschen. Schnell einen Gang durch den Garten und da findest du im Moment Giersch, Löwenzahn, Brennnessel, Gundermann, Schafbockskraut und Knoblauchrauke. Das wird gewaschen, gehackt und mit 2 EL. Butter und 5 EL Semmelbrösel geknetet. ist es zu fest, hilf mit ein paar Spritzer Wasser nach, dass du kleine Kugeln formen kannst, die in die Teigtaschen kommen. Gewürzt wird die Füllung mit Salz, Pfeffer und etwas Muskat.
Die Soße bereitest du aus einer Mehlschwitze , die mit einem Ei abgezogen wird. Hat sie die richtige Konsistenz ziehst du sie vom Herd und rührst noch etwas Butter unter. Dann schneidest du eine Viertel Salzzitrone in sehr kleine Stücke und ziehst das unter die Sauce. Hast du keine Salzzitrone da, nimmt den Abrieb einer Bio Zitrone und etwas Saft.
Die Teigtaschen garen, alles anrichten und mit Petersilie bestreuen. Guten Appetit. Vielleicht gibt es am nächsten 15. nochmals Spargel, die Zeit wäre ja noch gut dafür.
Das klingt köstlich! Jetzt muss ich selber mal schauen, ob ich all diese Wildkräuter im Garten finde bei mir!
Schönen Tag allerseits!