Schlagwörter
Österreichs Blogger, für ein buntes Österreich, gegen Rassismus, gemeinsam essen, gemeinsam kochen, Rezept, Syrien, Syrisches Rezept
Ihr fragt euch jetzt sicher: wieso meldet die sich ab für Wochen um eine Sommerpause im Blog zu feiern und kommt dann aus der Versenkung hoch um bunt zu bloggen?
Naja ich denke mir es gibt Wichtigeres als diesem Blog eine durchgängige Sommerpause zu gönnen, wichtiger sind zum Beispiel Menschen, denen zwar die Flucht nach Österreich gelungen ist, die aber hier von einigen „Menschen“ ganz und gar nicht willkommen geheißen werden, ganz im Gegenteil man gönnt ihnen den Dreck unter den Fingern nicht, im wahrsten Sinne des Wortes!
Wie die Zustände im naheliegenden Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen sind, brauche ich eh keinem Österreicher zu erklären und selbst das bisschen was sie da haben (neben dem Vielen was sie nicht alle haben) wird ihnen nicht gegönnt, was für eine Welt, in der wir leben?
Die Seelenschmeichelei hat sich dasselbe gedacht, für deutsche Verhältnisse natürlich.
Mir hat die Idee so gut gefallen, dass ich sie gebeten habe Ihr Logo für A zu adaptieren, das sie auch sofort gemacht hat, dafür und für die Idee an sich erstmal ein herzliches Danke! Verwenden werden wir Österreichischen Blogger allerdings eines von der lieben Yvonne von Freude am Kochen.
Und zwar das:
dass sie natürlich extra für diese gute Sache entworfen hat.
Wer mich persönlich kennt, weiß das ich im Leben außerhalb des Blogs schon länger nach meinen Möglichkeiten, Flüchtlingen helfe, zum großen Teil eher mit finanziellen Mitteln.
Wir haben hier im Ort unter anderem auch eine syrische Familie aufgenommen, was mich besonders freut, unser kleines Nest und wir drücken uns nicht vor der Verantwortung die wir alle haben, denen es so gut geht.
Jedenfalls wird diese Familie von einigen im Ort betreut, sei es mit Unterstützung bei Behördengängen, Einkäufen oder so wie meine Tochter, die mit ihnen auf Ausflüge fährt mit den Kindern, die Familie hat zwei entzückende Buben.
Als wir nun gestern dieses Initiative der Österreichischen Blogger in Angriff genommen haben, war meine Idee sofort, dass ich die syrische junge Frau frage (ich möchte hier keine Namen nennen) ob sie mir nicht ein Rezept zur Verfügung stellen möchte.
Sie wollte, aber sie wollte noch viel mehr, sie wollte mit mir kochen, weil sie klarer weise diese Sache auch für wichtig hält.
Also sind wir gestern Nachmittag drei Mädels (meine Tochter, die junge syrische Frau und ich) zum örtlichen Billa gedüst und haben mal alle Zutaten eingekauft,..klar kam auch was Süßes für die Buben dazu,…muss man nicht extra betonen, dass auch kleine syrische Buben Schokolade mögen,..oder?
Heute um 10 Uhr kam dann das Ehepaar zu uns, die Kids wurden im Kiga vorbeigebracht, die kamen dann zum Essen wieder zu uns. Nachdem sich der Ehemann überzeugt hatte das wir klarkommen würden in der Küche isser aber heimgegangen, drei Frauen ist schon a bissi viel auf einmal mit Gequatsche was er eh nicht verstand. Die Familie ist erst beim Deutschlernen, auch das wird von den Gaadnern gemacht.
Die junge Frau spricht recht gut englisch, meine Tochter sehr gut, ich auch eher leidlich, aber wir konnten uns gut verständigen.
Jetzt muss ich leider sagen, ein genaues Rezept habe ich nicht mitgebracht, ABER was drinnen ist und die Zubereitung, die weiß ich .
Ich wollte nicht demonstrativ jede Zutat abwiegen, das hätte meiner Meinung nach nicht so gut gewirkt.
Was haben wir eingekauft:
Hendlteile, 8 Stück, waren hauptsächlich Oberkeulen Stücke mit Haut und Knochen
1 kg Basmati Reis von Ja!Natürlich (davon die Hälfte verbraucht)
1 kg gelbe, grüne und rote Paprika, ca.
Das hatte ich vorrätig:
drei große Zwiebel, Nelken
Salz, Pfefferkörner
Paradeismark (halbe Tube)
1.5 kg Paradeiser ca.
Maiskeimöl
Currypulver, mild (die Kinder haben ja mitgegessen)
etwas Ingwer und Kurkuma, Zimt, gemahlen
ein paar Karotten
Erst wurde der Reis in kaltem Wasser eingeweicht.
Danach die Paradeiser schälen und in klitzekleine Würfelchen schneiden, die Paprika ungeschält ebenso in klitzekleine Würfelchen schneiden.
Dasselbe passiert mit den Zwiebeln.
Die Karotten werden geraspelt
Die Hühnerteile waschen und in Maiskeimöl von allen Seiten kräftig bei hoher Hitze anbraten, ohne dass sie schwarz werden.
Mit einem Becher Wasser aufgießen, salzen, ganze Pfefferkörner und ein paar Nelken hinzufügen und das Ganze solange kochen, bis das Hühnerfleisch gar ist.
In der Zwischenzeit die Zwiebelwürfelchen in Fett andünsten, die Paprikastückchen und die Karotten hinzufügen, alles gscheit andünsten. Die Paradeiserwürfelchen und das Paradeismark dazugeben.
Dann kommt der abgeseihte Reis hinzu, und nochmal ca. 1 Liter Wasser. Auch hier kommen Pfefferkörner dazu. Curry. Ingwer, etwas Zimt und Kurkuma. Auf kleinster Flamme solange dünsten bis der Reis weich ist und keine Flüssigkeit mehr übrig ist.
So wurde es serviert, Jeder nimmt sich von der Platte, die mehrmals mit Reis aufgefüllt wurde. weil 6 Personen essen doch was weg.
Ich habe gelernt dass der Reis in Syrien mit dem Löffel gegessen wird, dass man üblicherweise zum Essen nichts trinkt, erst danach.
Das Hendl wird mit den Fingern verspeist…das war echt sehr gut! Trotz der Gewürze, besonders der Nelke wo ich erstaunt war dass mir das schmeckt.
Wir alle haben ordentlich zugegriffen, war wirklich sehr, sehr gut das Essen. Sieht zwar wirklich ähnlich aus wie Reisfleisch, kann man aber vom Geschmack nicht vergleichen, auch wird das Fleisch ja extra gekocht.
Was gut ist, falls Veganer nachkochen möchten, einfach nur die Schritte der Reiszubereitung durchführen.
Zum türkischen Kaffee (da war die Freude groß bei unseren Gästen so einen Kaffee hier in Ö vorgesetzt zu bekommen, gut dass ich alles inkl. den passenden Kaffee in Bosnien gekauft habe) gabs diesen köstlichen, saftigen Becherkuchen, gefüllt mit Marillenmarmelade und mit einer Schokoladen-Butter Glasur umhüllt.
Das Rezept gibt’s im Herbst mal als Sonntagskuchen!
Die Kinder haben auch beim Kuchen gscheit zugegriffen und die Eltern auch, das hat mich besonders gefreut, dürfte ja in Syrien nicht zu den Alltagsgerichten gehören.
Zum Abschluss durften wir den kleinen Buben endlich das König Nesselbart Buch, dass mir Maria Wieser, die Autorin des Buches (sie bloggt unter Das Mädel vom Land) zur Verfügung gestellt hat, übergeben, dabei dachte ich, meine Tochter hätte es eh schon zu den Kleinen mitgenommen, aber heute hats gut gepasst, und das Buch ist so, dass es auch für nicht Muttersprachler zu verstehen ist. Dieses Buch ist echt ein ganz tolles, für kleine und große Kinder.
Danke Maria!
Jetzt versteht ihr sicher, warum ich eine kurze Pause von der Blogpause einlegen musste, ja?
ES war außerdem toll, meine Tochter die eher nicht so gerne kocht, hat sich tatsächlich in die Küche gestellt, immer dann wenn ich fotografieren musste 🙂 Und noch mehr, da wird noch eine Köchin aus ihr werden.
Wir haben gleich auch noch für den Herbst was ausgemacht, einmal wird die junge Frau für uns kochen, bei ihr, ein anderes Mal werde ich was typisch österreichisches für uns alle zubereiten.
Ich halte Euch auf dem Laufenden!
Also wo immer Ihr diesen Banner seht oder #österreichbloggtbunt oder #österreichisstbunt lest könnt ihr sicher sein, dass es ein Blogpost ist, für das bunte Miteinander in Österreich mit allen Nationen dieser Welt.